Es gibt in Deutschland keine gesetzlichen Anforderungen an Personen, die eine Thai Massage eröffnen bzw. betreiben möchten oder dort arbeiten. In Folge des Booms der thailändischen Massagen in Deutschland und der Eröffnung von hunderten von Studios in den letzten Jahren, reicht die Qualitätsbandbreite von Schwarzen Schafen bis High End.
Wir begrüßen und befürworten, dass die Thai Massage nicht gesetzlich reguliert wird. Stattdessen sind wir überzeugt, dass die Branche selber Qualitätsstandards setzen und verbreiten kann. Standards geben nicht nur Verbrauchern Sicherheit und Orientierung. Sie helfen auch den Massagestudios, ihre Qualität zu kontrollieren und möglichst laufend zu steigern.
In diesem Feld bearbeiten wir derzeit drei Projekte:
- Q-Standard (Kooperation der Thai Spa Vereinigung Deutschland e.V. mit dem Ministry of Public Health / Department of Health Service Support (Thailand) und DEP-Department of Export Promotion (Thailand)
- National Skill Standard (Kooperation der Thai Spa Vereinigung Deutschland e.V. mit dem im Thailändischen Arbeitsministerium angesiedelten „Department of Skill Development"
- Dreistufiges Qualitätssiegel der Thai Spa Vereinigung Deutschland e.V.
Der Q-Standard mit seinen Zertifizierungsrichtlinien gliedern sich im Wesentlichen in die folgenden Bereiche:
Der Zertifizierungsprozess wird durch uns begleitet, die Zertifizierung selbst erfolgt durch thailändische staatliche Stellen in interdisziplinärer Zusammensetzung.
Beteiligt sind zur Zeit neben der Thai Spa Vereinigung Deutschland e.V., das Ministry of Public Health / Department of Health Service Support (Thailand) und DEP-Department of Export Promotion (Thailand).
Im Jahr 2011 wurden bereits 14 Betriebe mit Unterstützung des TSpaV durch das Ministry of Public Health ausgezeichnet.
Dieses wertvolle Qualitätssiegel wurde am 8. Juli 2014 in einer feierlichen Zeremonie in Hannover von einem hohen Repräsentanten der Thailändischen Regierung an insgesamt sieben Thai Massage Betriebe in Deutschland (Arnsberg, Bochum, Braunschweig, Lübeck, Mönchengladbach, Rheine, Vechelde) vergeben. Ein Prüfungsteam aus Thailand hat in den letzten Wochen die Städte bereist und in den Betrieben eine Inspektion durchgeführt. Außerdem mussten mindestens fünf in den Betrieben beschäftigte Therapeutinnen in einem speziellen 150-stündigen Programm trainiert werden und eine theoretische und praktische Prüfung ablegen.
Die Zertifizierung wurde als Pilotprojekt weltweit erstmalig außerhalb von Thailand durchgeführt. Bisher war das im Thailändischen Arbeitsministerium angesiedelte „Department of Skill Development" nur für die Qualitätssicherung der Thai Massage innerhalb von Thailand verantwortlich. Aber durch den weltweiten Boom der Thai Massage und die Bedeutung für das Image des Thailändischen Königreiches interessiert sich die Regierung nun auch für die Qualität der Betriebe in Übersee. Besonders in Deutschland, anders zum Beispiel als in Österreich, können Thai Massagen ohne Nachweis einer Qualifikation und ohne besondere behördliche Kontrolle eröffnet werden. Insgesamt wird die Anzahl der Betriebe nach Angaben der Thai Spa Vereinigung Deutschland e.V. auf mindestens 2.000 geschätzt. Kein Wunder, dass auch schwarze Schafe auf den Zug aufgesprungen sind: unzureichende Ausbildung, mangelnde Hygiene, Sprachbarrieren, fehlende Versicherungen. In den Medien häuften sich zuletzt Fernsehreportagen über Behandlungsfehler, Schmuddelstudios oder Anzüglichkeiten. Auch die deutschen Verbraucher machen Druck: inzwischen gehen zehntausende bundesweit mehr oder weniger regelmäßig zur Thai Massage und fordern eine fachkundige Behandlung nach allen Regeln der Kunst.
Einen Artikel über das Pilotprojekt und die Verleihung der ersten Auszeichnungen erhalten Sie im Download
Für dieses Projekt werden Mitglieder einer Arbeitsgruppe gesucht. Bisher gibt es nur eine grobe Ideenskizze. Die Aufgabe der Arbeitsgruppe soll darin bestehen, ein konkretes Konzept auszuarbeiten und der Mitgliederversammlung vorzustellen.
Die erste Stufe des Qualitätssiegels soll zugleich die Kriterien für die Aufnahme in die Thai Spa Vereinigung abdecken. Die Vergabe soll auf der Basis einer umfassenden schriftlichen Selbstauskunft erfolgen.
Die Stufen 2 und 3 soll ein persönliches Audit, eine vor-Ort Inspektion und schriftliche Nachweise voraussetzen.
Mitglieder, die an diesem Projekt gerne mitarbeiten möchten, sprechen bitte ein Mitglied des Teams an oder schreiben eine Mail an Media@thai-spa-verband.de
Ein echtes Qualitätsmanagement braucht viel Zeit und Aufmerksamkeit. Das geht natürlich nicht im Schnell-verfahren. Deshalb sollte man den nachfolgenden Test nicht zu ernst nehmen. Aber auch nicht auf die leichte Schulter, denn er bietet unabhängig vom Ergebnis viele Anhaltspunkte, mit denen man sich als Kunde oder Inhaber eines Betriebes auseinandersetzen kann. Viele Verbesserungen kosten nicht großes Geld, sondern nur etwas Mühe. Für viele Themen gibt es Rat und Unterstützung, wenn man alleine nicht weiterkommt. Zum Beispiel bei der Thai Spa Vereinigung Deutschland e.V., die hierzulande der Vorreiter der Qualitätsentwicklung in der Thai Massage ist. Übrigens hat die Vereinigung auch mit den Testfragen zu tun. Es handelt sich um einen kleinen Auszug aus der Selbstauskunft zur freiwilligen Zertifizierung des Q-Standards (siehe weiter oben auf dieser Seite). Entscheidend ist es, keine Zeit zu verlieren, sondern mit den ersten Verbesserungen gleich heute anzu-fangen.
So funktioniert der Test: Für jedes Ja gibt es einen Punkt. Am Ende werden die Punkte summiert. Niemand soll entmutigt oder entnervt sein, wenn man beim ersten Mal wenige Punkte erreicht. Einfach den Test aufbewahren, einige Verbesserungen anpacken und nach vier Wochen erneut durchführen. Frei nach Erich Kästner: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.